Samstag, 23. Januar 2016

2016-01-22 Colony

Titel: Colony
Autor: J.A. Henderson
Seiten: 371
Verlag: Klopp


Rezension:
Schon sehr lange kein Buch mehr in (fast) einem Stück durchgelesen, naja bzw. an einem Tag. Aber Colony hat es geschaft. Henderson schafft es die Spannung und damit den Lesefluss von Anfang bis zum Ende durchzuziehen.
Wahrscheinlich auch, weil er so ziemlich auf jegliche wissenschaftlichen Ausschweifungen verzichtet, Lovestory sucht man ebenfalls vergebens - naja wenn fast alle Charaktere schließlich Soziopathen sind (H. stellt sie in seinem Buch auf die gute und mal nicht auf die Killerseite). Und im Gegensatz zu Ihnen sind fast alle übrigen die schlechten Menschen. 

Der Plot ist aufgeteilt in 3 Handlungsstränge zwischen denen immer wieder gewechselt wird - das hat es für mich so fesselnd gemacht - ich wollte irgendwie immer wieder wissen was den 1980, 1994/95 und 2009 passierte. Doch genug von meinen Eindrücken, zum Inhalt.

Der Aufbau ist wie bereits gesagt in drei Zeitperioden aufgeteilt, die Geschichte zieht sich anhand des Lebens einer Familie durch und dreht sich um wahnsinnige Forschungsexperiemente des (wie klischeehaft) amerikanischen Militärs. Ein Proband (zufällig der mit den ganz speziellen Eigenschaften) entkommt und die Story gleitet an seinem Leben und dem seiner Familie entlang.
Die Militärs haben mit ihren Forschungen versucht Pheromone von Menschen und Ameisen zu kreuzen um, na was wohl, die ultimative Waffe zu erschaffen. Hier wird es (abgesehn von den technischen Aspekte) einmal etwas sehr kreativ - den die Wirkung setzt immer mit dem 15. Geburtstag der Betroffenen ein.
Typischerweise kommt natürlich auch der reumütige Wissenschaftler vor, der seine Fehler wieder gutmachen will - am besten mit nochmehr Forschung, was am Ende auf ein großes Finale hinausläuft, welches sich zugegeben in einem sehr rasantem Tempo abspielt.
Ganz am Ende, aber wirklich nur auf 10-15 Zeilen denken die Protagonisten doch tatsächlich mal kurz über die moralischen und gesellschaftlichen Aspekte der Auswirkungen nach, welche ein Erfolg dieser Forschungen für die Menschheit bedeuten würde - was beim Leser dann die Frage aufwirft - wäre es wirklich besser, wie Ameisen (zusammen) zu leben.

Fazit: Unglaublich schnell zu lesen, Story hat keine wesentlichen Patzer, nur die Charaktere sind mittelmäßig etwas wenig ausgeprägt (das Thema Soziopathie macht es aber wieder gut), Lovestory sucht man vergeblich. Die Story an sich ist genial, auch wenn das gesamte drumherum klassischen Plots folgt. Gedanken über die (menschlichen) Auswirkungen des ganzen fehlen leider und hätten dem ganzen sicherlich gut getan.