Sonntag, 3. Januar 2016

2016-01-03 Nimue Alban Bd. 3 - Codename Merlin

Titel: Nimue Alban Bd. 3 - Codename Merlin
Autor: David Weber
Seiten: 496
Verlag: Bastei Lübbe


Rezension:
Eine interessante Fortsetzung der ersten 2 Bände. In diesem Band geht es weit weniger Kriegerisch zu, weniger Schlachten und Kriege als z.B. im Band "Krieg der Ketzer".
Dafür wird in diesem Buch mehr Wert auf die Ausführungen zum kirchlichen Chisma gesetzt und die damit einhergehenden Auswirkungen auf die Welt. Die Konflikte zwischen dem Entwurf einer bestimmenden, beherschenden das Leben und Denken vorschreibenden Kirche und dem Entwurf einer selbstverantwortenden Kirche, in der jeder einzelne sein Handeln zwischen sich selbst und Gitt klarmachen muss ist nicht nur an einer Stelle kur dargestellt, sondern kommt auch an durchaus anderen Handlungsorten durch.


Auch die moralisch/machtpolitischen Auseinandersetzungen einzelner mit sich selbst und ihren Situationen stehen im Vordergrund.
Selbstverständlich kommen auch in diesem Buch die militärischen und industrielle Neuerungen nicht zu kurz, ergänzt um einige gesellschaftliche Entwicklungen die es so natürlich nicht gab, aber der industriellen Revolutionäre (nicht nur in England) gut zu Gesicht gestanden hätten.
Eine interessante Entwicklung ergibt sich auf Emerald, Prinz Nahrmann scheint darüber nachzudenken sich Charis anzuschließen. Fragt sich nur wie Caleyb den mißglückten Mordanschlag auf seine Person aus Band 1 in seine mögliche Haltung einfließen läßt.

Insgesamt ein kurzweiliger Band, nicht zuletzt ist er auch etwa 20% kürzer als der vorherige und läßt für die Entwicklung der Handlungsstränge einiges erwarten.
Die Passagen rund um die "Vierer-Gruppe" und das kirchliche Chisma sind für Actionfans wahrscheinlich etwas ermüdend und langatmig, gehören aber zur Geschichte und der Basis dieser einfach dazu.

Während meine Schul- und Lesebildung noch völlig ausreichend ist die Grundzüge der Reformation wiederzuerkennen kann ich leider keine Vergleiche zum machtpolitischen Streben und Handeln der "Vierer-Gruppe" im Vergleich zu den tatsächlich agierenden Personen der Zeit der Reformation ziehen (hier fehlt es schlicht an Wissen)