Donnerstag, 5. Februar 2015

Sonntag, 1. Februar 2015

2015-01-01 Der Alte dem Kugeln nichts anhaben konnten

Auto: Daniel Friedmann
Seiten: 313
Genre: Roman
Verlag: Aufbau

Zum Buch: 
Ein 87jähriger Greis aus Memphis mit zynischer Lebenseinstellung, der zwar noch nicht auf den Tod wartet aber auch keine Lust hat mehr zu machen als Fernsehen zu gucken, begibt sich auf die Jagd nach einem Naziverbrecher, nachdem ein Kamerad aus dem Krieg ihm auf dem Sterbebett anvertraut hat, dass ihr Peiniger noch lebt und mit einem Goldschatz geflüchtet ist.
Im Laufe der Geschichte wird klar das noch andere vom Schatz wissen, der fettleibige Schwiegersohn ebenso wie ein undurchsichtiger Priester und scheinbar auch ein erfolgloser Nazijäger aus Israel.
Gewürzt mit reichlich Alterssarkasmus und einer heiteren Form naivem Altersstarsinn, geboren aus den Gefühl unverwundbar zu sein, eben so wie früher - aber auch dem Wissen, dass es eigentlich keine Rolle mehr spielt macht sich Baruch Schatz gemeinsam mit seinem Enkel auf die Jagd. 

Friedmann lässt in seinem Buch immer wieder Gedankenspiele über den alltäglichen Unbill im Leben eines alten Mannes aufkommen, ein paar Erinnerungsfetzen, welche der Alte in sein Notizbuch schreibt (passend nennt er es dann immer "Was ich nicht vergessen möchte") und dazu der Wahnsinn einer Verbrecherjagd, auf die sich ein fast 90jähriger begibt.
Bei so manch bissigen Kommentaren musste ich doch sehr schmunzeln, manche Äußerungen des Alten gingen mir aber auch auf die Nerven, den genausowenig wie Jugend Dummheiten entschuldigt glaube ich nicht das Alter ein Freibrief für allerlei Gemein- und Unverschämtheiten darstellt.
Der Durchhaltewille des Hauptdarstellers macht jedoch Eindruck und man denkt doch das ein oder andere Mal darüber nach wie man eben nicht in diesem Alter enden möchte.

Fazit: Lustig und kurzweilig, mit zwei drei Momenten die einem zum Nachdenken anregen. Die Geschichte ist gut konstruiert und verliert sich weder in Fachsimpelleien oder trivialer Oberflächlichkeit.

Wertung: