Sonntag, 25. Januar 2015

2015-01-25 Reise in die Dunkelheit

Teil 2 von Andrey Djakows Beitrag zum Metro 2033-Universum.

Auto: Andrej Djakow
Seiten:416
Genre: Endzeit
Verlag: Heyne

Zum Buch:
Dem Stil bleibt sich Djakow treu, schnelle Handlung, häufig wechselnde Orte, mal über, mal unter der Erde. Personen und Ereignisse fliegen am Leser vorbei, denn auch in diesem Band liegt das Augenmerk nicht gerade in auf Tiefe und detailverliebtheit der Personen und Orten. 
Der Grund dafür, der diese fehlenden Tiefe somit auch gleich seine Berechtigung gibt: Die Menschen und Orte in der Metro sind flach, gesichtslos und hoffnungslos. Man kann von fast jeder Figur, ausgenommen Gleb und Taran erwarten, das Sie früher oder später sterben.
Ohne Band 1 - Reise ins Licht - gelesen zu haben fallen einem bestimmte Zusammenhänge schwer, wie z.B. kam Gleb zu Taran, was ist diese Insel inmitten einer atomar verseuchten Welt, die sich zu Beginn der Handlung dem Rest der Welt anschließt und in einem Atompilz vergeht.
Spannung kommt durch eine Entführung in die Handlung, unbekannte schnappen sich Gleb, während Taran den Auftrag erhält zu ermitteln, ob eine Fraktion aus der Metro Schuld an der Auslöschung der Insel hat.

Diesen Handlungsstrang verknüpft Djakow gekonnt und spinnt zwei parallele Handlungen, die sich teilweise sogar in Ihren Handlungen gegenseitig beeinflussen.
Die Jagd nach den Entführern von Gleb durch die Metrotunnel, getrieben zunächst von Verzweiflung, später von Wut und Hass und am Ende wieder von Hoffnung mündet leider nicht in tiefere Einblicke in das Metro-Leben und die verschiedenen Fraktionen, aber zumindest ist es nicht langatmig. Ähnlich wie in einem Computerspiel rasen die Orte, Personen und Handlungen vorbei - in beiden Handlungssträngen - spielt sich die gesamte Geschichte von Band 2 innerhalb von knapp 7 Tagen ab.
Hier verschenkt der Autor die Möglichkeit auf die vielen Facetten näher einzugehen. Überraschend ist dann in 3-4 Kapiteln der Ausflug in eine gewisse Küchenphilosophie über Angs und Hoffnung die irgendwie nicht zum Rest des Buches passt.
Die Jagd findet in einer (wie überraschend) überraschenden Auflösung ihr Finale und weckt mit dem Epilog sofort die Neugierde auf Band 3 - Hinter den Horizont.
Leider bleiben auch in diesem Band nähere Informationen zur Ursache des Untergangs aus, doch zumindest gibt der Autor zwei, drei vage Andeutungen und die Akteure erzählen zwei-, dreimal über Ihre Erlebnisse am Tag des Untergangs.


Fazit: Ereignisreiche schnelle Geschichte ohne große Tiefe dafür mit überraschend wenig Blut oder ausführlich beschriebenen Grausamkeiten.
Für zwischendurch ganz gut zu lesen und dem Genre angemessen.